Als Spurenstoffe werden Stoffe bezeichnet, die in sehr geringen Konzentrationen in den Gewässern vorkommen. Diese Stoffe können bereits in sehr niedrigen Konzentrationen nachteilig auf aquatische Ökosysteme wirken und den guten ökologischen Zustand gemäß Wasserrahmenrichtlinie beeinträchtigen.
Zur Verringerung des Eintrags dieser Stoffe in die Gewässer können grundsätzlich Maßnahmen entlang des Lebenswegs der betroffenen Stoffe an der Quelle (Stoffvermeidung / produktionsintegrierter Umweltschutz), bei der Verwendung der Produkte sowie bei nachgelagerten Maßnahmen im Bereich der Entsorgung ansetzen. Die Effektivität und Effizienz dieser Maßnahmen können sich deutlich unterscheiden. Gleichzeitig sind grundlegende Prinzipien der Umweltpolitik wie das Verursacher- und das Vorsorgeprinzip zu berücksichtigen.
Vor diesem Hintergrund wurde durch das BMUB ein Stakeholder-Dialog zur Erarbeitung einer Strategie zum Umgang mit Spurenstoffen in Gewässern auf Bundesebene gestartet. Ziel ist es, einen ausgewogenen Mix aus quellen- und anwendungsorientierten sowie nachgeschalteten Maßnahmen mit einer ausreichenden Effektivität bei möglichst hoher Effizienz zu identifizieren. Ein solcher Maßnahmenkatalog soll die Grundlage einer nationalen Spurenstoffstrategie bilden.
In der Pilotphase der Spurenstoffstrategie des Bundes werden zurzeit die vereinbarten Maßnahmen- und Strukturvorschläge des Ende 2016 bis Anfang 2019 durchgeführten Stakeholder-Dialogs erprobt. Diese beinhalten unterschiedliche Elemente und Ansatzpunkte wie z. B. die Berufung eines Expertengremiums zur Relevanzbewertung von Spurenstoffen, die Initiierung von Runden Tischen zu ausgewählten relevanten Spurenstoffen bzw. Spurenstoffgruppen, Informationskampagnen sowie weitere wichtige anwendungsorientierte Maßnahmen. Mit Rundbriefen informieren wir über aktuelle Entwicklungen während der Pilotphase. Die inhaltliche Verantwortung dafür liegt beim Fraunhofer ISI.